Aus der Natur hervorgegangen, aus dem Zusammenschluss unterschiedlicher Bakterien über Millionen von Jahren sind wir zu dem geworden, was wir jetzt sind. So liegt es nahe, dass der Mensch seit Jahrtausenden, Himmel und Erde, Fauna und Flora, das Verhalten und sich selbst beobachtet um hinter die Geheimnisse der Natur zu schauen. Dabei ging es im ersten Schritt darum, Umwelt und die Bedingungen des Über-Lebens kennenzulernen und sich seiner Position in dem Gefüge bewusst zu werden. Wer bin ich in dieser Welt? Wie kann ich überleben? Waren vielleicht die Fragen, die sich die Menschheit zu Anfang gestellt haben könnte. Fakt ist: wer damals die Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten seines Lebensraumes nicht aus dem FF kannte, nicht über alles Bescheid wusste was kreuchte und fleuchte, seine eigenen Fähigkeiten nicht kannte, oder es einfach ignorierte wurde schnell Opfer der Umstände. Durch Beobachtung und ausprobieren entstand eine Überlebensstrategie, die uns an die Spitze der Nahrungskette brachte und darüber hinaus. Wir lernten all unsere Möglichkeiten auszuschöpfen, um uns Sicherheit zu verschaffen, vor Leid, Schmerz und Tod. Und ganz nebenbei erschufen wir, über die vielen Jahrhunderte, eine eigene Welt, die suggeriert, dass die Gesetze der Natur für uns nicht mehr gültig seien. Wir haben uns erhoben zur Macht, doch wie gehen wir damit um? Wohin führt sie?
Heute sind wir, durch Technik und Know how, auf vielen Gebieten in der Lage die Natur zu beeinflussen, ja sogar uns Teile der Welt untertan zu machen. Letzteres funktioniert – auf den ersten Blick. So beschießen wir Regenwolken mit Silberiodid, um hier einen Schauer auszulösen, damit wir an anderer Stelle schönes Wetter haben und feiern können. Beim Fracking pumpen wir Wasser, angereichert mit giftigen Chemikalien, unter enormen Druck nahe unserer Trinkwasserreserven in den Boden um an Gasvorkommen zu gelangen. Domestizieren Tiere, greifen in deren Erbgut ein, das von Pflanzen sowieso und in unser eigenes, einfach weil wir es, von der Technik her, können. Wir gehen dabei sogar soweit, dass sobald wir glauben einen „Mechanismus“ verstanden zu haben, diesen nutzen, um uns die Welt so zu machen, wie sie uns, oder einem Teil der Menschheit, gefallen könnte. Als ob die Welt, die Natur, eine Maschine wäre, die man einfach umbaut – und schon hat man das, was man sich „wünscht“. Wer „wünscht“ sich denn „was“ und warum?
Mit all dem versuchen wir die Natur zu überlisten – schlauer zu sein als sie.
Da ist schon mal der erste Gedankenknick: Sobald ich denke, dass ich schlauer bin als jemand anderes – und das auch aktiv für mich nutze, stelle ich mich über den anderen – halte mich ja für schlauer. Lassen wir das mal kurz einwirken: wir reden hier davon schlauer sein zu wollen als die Natur – die schon seit mehr als vier Milliarden Jahren existiert und wir ein Teil der Natur sind.
Ein Teil will also das „Ganze“ beherrschen – ziemlich dreist von uns nicht wahr?
Wir agieren mit der Natur damit nicht auf Augenhöhe, geschweige denn, dass wir ihre, auch für uns geltenden Gesetze achten. Genau genommen treten wir die Naturgesetze mit Füßen. Wo ist die Wertschätzung geblieben? Die oft zitierte „Liebe zur Natur“? Wann und warum haben wir den gemeinsamen Pfad mit der Natur verlassen?
Es ist demnach kein wertschätzendes Miteinander, sondern ein Gegeneinander. Ein Kampf. Global ein Kampf um Ressourcen, Kampf um Nahrung und Wasser, um Glaube und Gerechtigkeit, Macht und Vorherrschaft. Ein Kampf um wirtschaftliches Dauerwachstum. Ein Kampf gegen Überflutung und Wirbelstürme, Umweltverschmutzung und Kriminalität.
Auf Ebene des Einzelnen kämpfen wir gegen Altern und Krankheit, um Geld, Gold, Liebe, Meinungen, Bratwurst gegen Veggie-Schnitzel. Wir haben aus dem Kampfmodus heraus ein System erschaffen, das gegen die Gesetze der Natur agiert.
Dabei kämpfen wir zum einen innerhalb unseres selbst erschaffenen, ich nenne es mal: „un-natürlichen“ Systems, das uns sagt wie etwas zu sein hat und was so gar nicht geht. Zum anderen mit diesem „un-natürlichen“ System gegen die Natur und ihre universellen Gesetzmäßigkeiten. Irgendwie ein mehr oder weniger ausgeprägter Kampf. Kämpfen wir gegen die Natur, sehen sie als Gegner, dann kämpfen wir in letzter Instanz gegen uns selbst. Wundern uns dann, dass wir ernten, was wir glauben nicht gesät zu haben. Nur weil die Konsequenzen aus der Verletzung der Naturgesetze – durch unser Handeln oder der Intention aus der wir etwas tun – nicht sofort sichtbar ist. Aber das kennt man ja vom Hund: Ein Hund begreift Konsequenzen auch nur sofort nach einer Aktion und lernt daraus. Zu einem späteren Zeitpunkt einem Hund sein Verhalten aufzuzeigen, damit kann er nix anfangen. Und auf diese Art verdrängt offensichtlich auch der Mensch seine Verantwortung, wenn ihn nicht sofort nach einer Handlung der Schlag trifft, oder er ein „Gut gemacht“ aus der Natur erntet. Wobei ganz klar ist, die Natur will uns nicht erziehen, ganz im Gegenteil! In der Natur, mit ihren Gesetzen geht es immer um Ent-Wicklung. Was soll ent-wickelt werden?
Die Natur hat eben ihre Gesetze und wer sie missachtet, der muss die Verantwortung dafür übernehmen: Wenn nicht heute, dann morgen oder übermorgen – nichts entgeht den Naturgesetzen. Naturgesetze können nicht einfach erlassen, abgeschafft oder „umgeschrieben“ werden. Sie sind – Punkt.
Zurück zu dir und mir: Was ist die Basis unseres Handelns? Miteinander für…., oder Kampf gegen…..das ist die Frage.
Haben wir uns also nicht irgendwann mal entschieden es als Kampf zu sehen?
Warum? Was hat uns dazu gebracht?
Ist Mutter Natur tatsächlich so? Unsere Natur? Geht es immer nur um Kampf?
Was wäre, wenn alles ganz anders ist?
Wenn die wahre Natur ein „Miteinander für“, statt ein „Kampf gegen“ ist?
Ist es nicht Zeit für eine andere Blickrichtung auf die Beziehung, die wir mit der Natur haben? Zeit für ein
„auf Du mit der Natur“. Wir haben die Beziehung mit der Natur verloren, besser gesagt vergessen und die Basis des Verlustes ist die vergessene Beziehung zu uns selbst. Unsere Einstellung zu …. ?
Es hält sich noch hartnäckig: dass es in der Natur nur um Kampf und Überleben geht und dazu alle Mittel recht scheinen: in Naturfilmen ist oft die Rede davon, wie heimtückisch Tiere sind, aus dem Hinterhalt agieren, todbringende Fallen stellen, mit Gift lähmen und bei lebendigem Leib ihre Beute verschlingen. Dramatisch, schaurig, manchmal abstoßend.
Es wird sogar davon berichtet, dass einige Pflanzen durch ihre Blüten Insekten manipulieren, weil es keinen Nektar als „Belohnung“ gibt. Da haben wir schon mal die Handlung einer Hummel mit Erwartung und Belohnung verknüpft. Hmm ?
Wissen wir das? Ist das so? Ist das nicht eine subjektive Sichtweise, also eine Interpretation, die wir für uns übernommen haben, ohne das Ganze zu betrachten? Was haben wir uns von der Natur abgeschaut? Den Teil, in dem es tatsächlich ums Überleben geht? Sehen wir den Löwen, wie er die Antilope jagt und tötet? Oder sehen wir, wie Löwe und Antilope die meiste Zeit friedlich nebeneinander leben. Ein Lowe reißt nicht einfach eine Antilope nur weil er es kann!
Der größte Teil in der Natur ist einfach leben und leben lassen und das im kollegialen Miteinander. Was nicht bedeutet, dass immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist und Harmonie in Dauerschleife. Herausforderungen zu bewältigen und klar seine Position zu vertreten, gehört auch dazu. Es ist ein Unterschied ob ich gegen etwas kämpfe, oder für mich einstehe. Für was stehe ich ein?
Jetzt stellt sich die Frag: wem folge ich? Was davon ist das natürliche und was ist das „un-natürliche“ System? Wo steckt Ent-Wicklung im Miteinander nach den Gesetzen der Natur drin und wo der Kampf?
Welchen Weg wollen wir weiter ver-folgen:
Wollen wir weiter gegen die Natur „arbeiten“, eingreifen, manipulieren und den Kampf gegen die Meinung des Nachbarn fortführen? Was ist die Basis unseres Handelns? Angst vor…..? Kampf gegen…..?
Wir sind an einem Wendepunkt!
Erkenne und wähle. Was wählst Du für Dich?
Deine Stefanie
Re-Evolution-Code